Krimispaß vom Feinsten
Das Seminar "Mord im HdJ" hat am Wochenende überaus erfolgreich stattgefunden. Dabei wurden zum Glück aber vor allem Lachtränen statt Blutstropfen vergossen. Miss Marple blickt auf ein ereignisreiches Wochenende zurück und gibt an dieser Stelle einen zugegebenermaßen eingeschränkten Einblick wieder...
Eines kann man gleich zu Beginn feststellen: Sherlock Holmes und Miss Marple werden in diesem Leben wohl keine wahren Freunde mehr. Von Beginn des Krimdin 2010 an, das am Freitag gegen 20 Uhr startete und am Sonntagnachmittag gegen 14 Uhr mit der Auswertung endete, standen die Sterne zwischen den zwei berühmten Detektiven nicht zum Besten.
So betreuten die Beiden zwar gemeinsam die Station eines riesigen "Scotland Yards", das hinderte sie aber nicht an einem verbalen Schlagabtausch. Harmonischer ging es da bei den anderen Stationen zu. Ob beim "Mastermind", beim Erraten spezieller "Black Stories", beim begeisternden "Alibi Spiel" oder an der "Krimiecke" - hier sah man überall zufriedene Kongressbesucher.
Aber weder Dr. Watson, vielfach gerühmt für sein Wissen rund um Fragen zur Ernährung, Bob Andrews, der fachkundig alle Informationen rund um den kreativen Input einer Veranstaltung archivierte und zu Hörspielen aufrief, noch Andrea Büchner von CSI Bad Münstereifel, welche die Kongressbesucher in die Materie der Großgruppenspiele einwies und ein vermittelndes Gesicht hinter der verspiegelten Profi-Sonnenbrille sehen lies, konnten zwischen den Parteien Marple und Holmes vermitteln.
Unser Dozent aus dem wunderschönem Frankreich ("Oui mon amies de la Germany"), Inspektor Clouseau, gab erfolgreich Input zum Aufbau und zur Umsetzung eines Theaterstücks, konnte aber mit seinem französischen Gemüt auch nicht mehr Harmonie im Plenum zwischen der alten Lady (sehr stilvolle Kleidung!) und Herrn Holmes (britische Zurückhaltung wäre angemessen gewesen!) erreichen. So waren alle Beteiligten des Krimdin 2010 froh, dass die Beiden am Samstagabend nicht dem Krimidinner "Der Mythos der Familie" beiwohnen durften, sondern nur italienische Familienmitglieder der Mafiafamilie Caliente Einlass hatten.
So konnten in Ruhe ein vorzügliches Raclette und mörderisches Fingerfood (vielen Dank an die Helden des Kochworkshops!) genossen werden und dabei den spannenden Fragen "Warum spricht Pater Antonio von einem "Fullhouse", wenn seine Kirche doch ständig leer ist?" und "Warum sucht Monica ständig den Weinkeller auf, obwohl sie doch nur ein ganz, ganz klein bisschen hicksig ist?" nachgegangen werden. Die schwere Lösung des ganzen Falls konnten an dem Abend zwar nur wenige Mitspieler auf ihren Lösungszetteln verzeichnen, das tat dem Spaß aber keinen großen Abbruch.
Da war schon eher der Zeitrahmen als tendenziell kritisch zu bemerken, der den armen Kongressbesuchern an diesem Wochenende aufgestülpt wurde. Dafür konnten jede Menge neue Erfahrungen und Spiele rund um kriminelle Veranstaltungen, sowie die Bestätigung, dass unsere Krimdin-Besucher ganz schön was auf dem Kasten haben, mitgenommen werden. Die Projektgruppenergebnisse die am Sonntag präsentiert wurden, sprachen da eine sehr eindeutige Sprache: Von einer von A–Z vorbereiteten "Reise in 80 Tagen um die Welt" die überaus spannend und leicht verdaulich präsentiert wurde, über ein lebhaftes Theaterstück bis hin zu einem tollen Blick hinter die Kulissen eines Hörspiels sind auch noch ein geniales Großgruppenspiel und ein spannender Notfalldarstellungskrimi entstanden.
So durften am Sonntag nach dem Kaffee die letzten Handouts in die persönlichen Kongressmappen eingepackt werden und nach einer schönen Auswertungsrunde, einer leckeren Caprisonne und einer herzlichen Verabschiedung ging es auch schon zurück in die jeweiligen Heimatstädte. Miss Marple bot zum Ende der Veranstaltung Herrn Holmes doch noch das "Du" an (schließlich gibt die Klügere ja nach) und somit stand einer Aussöhnung nichts mehr im Weg.
Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an alle Gäste sowie an die Teamer des Krimdin 2010,
Miss Jane Marple
(Steffi Korell)
Fotos vom Krimdin 2010 gibt es im Fotoalbum.